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Zwischen Glitzergesichtern und Miley Shirts
Uns kommt alles entgegen was die sozialen Medien mit Festivals verbinden. Tonnenweise Glitzersteine, -staub und -ornamente im Gesicht fest gekleistert. Ein bauchlanger Indianerkopfschmuck mit bunten Federn. Lange Fransen und Gesichter die vor Schminke kaum noch zu erkennen waren und natürlich noch mehr Glitzer. Zwischendurch sah man immer wieder mal Shirts mit Miley darauf. Alter Konzertmerchandise oder aufwändig daheim selber designte T-Shirts. Wir wussten wir waren richtig.
Nach einer 12 stündigen Busfahrt von Dresden nach Warschau sind ich und meine zwei Freundinnen endlich in der unbekannten Stadt angekommen. Wir sind extra nur für das Festival angereist. Im Bus konnte man kaum schlafen und wir haben schon seit Stunden nichts richtiges gegessen.
Umso froher waren wir,als wir endlich das Festivalgelände betreten haben, mit all diesen anderen Menschen, die sich so verrückt gekleidet haben. Ganz nach dem Motto: Glitzer, Feder und Fransen: Da geht noch was!
Gedrückt, gedrängelt und geschubst. Zwischendurch “Miley” – Rufe.
Menschen drücken von allen Seiten. Jeder will so weit vorne wie möglich stehen. In den ersten Reihen macht der Kreislauf von so einigen jungen Mädchen schlapp. Sie werden aus der Menge gezogen. Die Sanitäter und Sicherheitsleute haben einiges zu tun. Die Menge ruft Miley im Chor und wieder klappt ein Mädchen um. Kaum wird Wasser kostenlos in die Menge gegeben beruhigt sich die Lage. Trotzdem verlassen immer wieder Fans freiwillig ihren Platz in den ersten Reihen. Neben den Menschenmengen drückt auch die Hitze, wie eine gewaltige Wand auf den Kopf. Schwitzige Körper drängen sich aneinander.
Die Stunde bevor Miley auf die Bühne kam, war wirklich kein Zucker schlecken. Viele hatten auf Grund der Hitze und des Wassermangels Probleme mit dem Kreislauf. Noch schlimmer habe ich es nur zum Rihannakonzert erlebt, als wirklich massenweise Menschen es nicht mehr ausgehalten haben und aus der Menge gezogen werden mussten.
Außerdem wurde immer wieder von hinten gedrückt, so dass sich kurzzeitig eine kleine Panik breit gemacht hat. Menschen sind gestolpert, haben geschrien und sind freiwillig gegangen. Ich war auch kurz davor, aber in einer halben Stunde würde sie die Bühne betreten und das kann ich doch wohl aushalten?!
Miley ist nicht zu stoppen!
Eine kleine Videosequenz mit lauten Schmatzgeräuschen kündigt sie an. Die ersten Töne von “Nothing breaks like a heart” ertönen und die Menge flippt aus. Eine Wand von Handykameras ist auf die Bühne gerichtet. Kleineren wird komplett die Sicht versperrt. Die Bühne wird schlagartig dunkel und auf einmal steht sie vor ihrem Mikrofon. Sowohl Miley als auch die tausenden Fans sind nicht mehr zu stoppen. Jeder schreit sich die Seele aus dem Leib, während Miley sexy auf der Bühne tanzt, das Mikrofonkabel um die Hüfte geschnürt oder zwischen den Beinen hin und her baumelnd.
An diesem 02.06.2019, fast exakt 5 Jahre seitdem ich sie das letzte Mal live gesehen habe, habe ich so laut mitgesungen wie noch nie auf einem Konzert zuvor. Ich konnte es kaum fassen sie endlich wieder in Person zu sehen und dann auch noch ziemlich weit vorne zu stehen. Zwei Tage zuvor hat sie 6 neue Songs veröffentlicht und die Menge war erstaunlich textsicher. Miley hat ihre Hits so rockig, wie ich sie noch nie erlebt habe, performt. Nach einer Stunde war dann alles vorbei und die Massen strömten zu den Ausgängen, aber vor allem zu den Essens- und Getränkeständen.