Kindheitstrauma mit T-Shirts
Wenn ich Bilder von früher sehe, denke ich mir oft: “Um Gottes Willen Pierre, wie bist du rumgelaufen?” Aber hatte man überhaupt eine gute Kindheit, wenn man das im Nachhinein nicht sagen kann? Schon als kleines Kind durfte ich mich immer ausprobieren. Ich wollte lila tragen, ich habe es getan. Ich wollte ein T-Shirt tragen, welches mir mindestens zwei Nummern zu groß war, ich habe es getan. Ich wollte neongrüne Kopfhörer tragen, ohne das sie an mein Handy angeschlossen waren, ich habe es getan. Auch wenn ich über meine damaligen Outfits nur noch schmunzeln kann, bin ich trotzdem froh, dass ich sie getragen habe. Ich konnte mich ausleben, mich ausprobieren, um so zu meinen ganz eigenen Style zu finden.
Ein Bestandteil davon war, dass ich SEHR OFT T-Shirts über dünnen Sweatshirts getragen habe. Ich hatte jede Farbe als Sweatshirt, damit ich auch zu jedem T-Shirt das passende hatte. Ich habe diese Kombi so oft getragen, dass ich dann lange ein Trauma davon hatte. Bis jetzt.
Revival meiner Kindheit
Für meinen Sommerurlaub in Portugal habe ich mir T-Shirts aus Mesh und grobgestrickte Shirts gekauft. Die sind perfekt, wenn man nur vom Auto zum Strand läuft oder mal kurz am Strand spazieren geht. Ich war mehr oder weniger angezogen, es wurde nicht zu warm und gleichzeitig bin ich noch ein bisschen braun geworden. Zurück aus Portugal fanden die T-Shirts dann wenig Beachtung. Ich konnte schlecht halbnackt in den Supermarkt gehen. Gleichzeitig mochte ich diese T-Shirts zu sehr, um mich für dieses Jahr schon von ihnen zu verabschieden. Wie ein Geistesblitz kam mir die Idee, sie über einen Hoodie zu ziehen.
Exakt so ist mein ganz eigener Lieblingstrend in diesem Jahr entstanden. Ich werde diesen Look noch viel öfter tragen und so vielleicht ein bisschen mein Kindheitstrauma aufarbeiten. Und in 20 Jahren denke ich mir wahrscheinlich wieder: “Um Gottes Willen Pierre, wie bist du rumgelaufen?”